„Wir waren Helden“

Dieser Text kursiert in verschiedenen Fassungen seit einiger Zeit im Internet. Meiner Meinung nach ist da viel Wahres dran, und beim Lesen hatte ich nicht nur Spaß, sondern mir sind noch weitere Ergänzungen dazu eingefallen, warum wir wirklich Helden waren. Vermutlich geht es dem geneigten Leser genauso. Es folgt also zunächst der Originaltext, so wie ich ihn gefunden habe (leider ohne Quellenhinweis, die ist wohl im Dunkel des Internets verloren gegangen), daran anschließend meine Ergänzungen und danach Eure Ergänzungen. Schreibt Sie einfach als Kommentar darunter. Das sollte doch ganz unterhaltsam werden. Los geht’s:

Wir waren Helden

Was machte meine Kindheit aus und warum war sie anders als die heutiger Kinder?
Dieser Text bringt es auf den Punkt.
 

Wir waren Helden. Wenn du nach 1978 geboren wurdest, hat das hier nichts mit dir zu tun. Kinder von heute werden in Watte gepackt! Wenn du als Kind in den 70er oder 80er Jahren lebtest, ist es zurückblickend kaum zu glauben, daß wir so lange überleben konnten! Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags.

Unsere Bettchen waren angemalt mit Farben voller Blei und Cadmium. Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit Bleichmittel. Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen und auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm.

Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen. Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, daß wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar.

Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mußten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen.

Niemand wußte, wo wir waren und wir hatten nicht mal ein Handy dabei!

Wir haben uns geschnitten, brachen uns Knochen und Zähne und niemand wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld außer wir selbst. Keiner fragte nach “Aufsichtspflicht”. Kannst du dich noch an “Unfälle” erinnern?

Wir kämpften und schlugen einander manchmal grün und blau. Damit mussten wir leben, denn es interessierte die Erwachsenen nicht besonders. Wir aßen Kekse, Brot mit dick Butter, tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht zu dick. Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb an den Folgen.

Wir hatten nicht:

Playstation/Nintendo 64/X-Box/Videospiele/64 Fernsehkanäle/Filme auf Video/Surround Sound/eigene Fernseher/Computer/Internet-Chat-Rooms

Wir hatten Freunde!!!

Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitigen Eltern. Keiner brachte uns und keiner holte uns. Wie war das nur möglich?

Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem aßen wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter und mit den Stöcken stachen wir auch nicht besonders viele Augen aus.

Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war, musste lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen. Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte damals nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung.

Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Das war klar und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, daß die Eltern ihn nicht automatisch aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren oft der gleichen Meinung wie die Polizei! So etwas!

Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit, Mißerfolg, Erfolg und Verantwortung. Mit alldem wußten wir umzugehen.

Und du gehörst auch dazu.
Herzlichen Glückwunsch!

Soweit das Original. Weiter geht’s:

Wenn wir uns geprügelt haben, haben wir es möglichst für uns behalten, denn  unsere Eltern wären bestimmt nicht zu den Eltern  unseres Gegners gelaufen, sondern wir hätten den Ärger bekommen.

Wir haben Moped- und Mofafahren beim Schwarzfahren gelernt. Die Zahl der Unfälle war auch nicht höher. Auto fahren später dann natürlich auch.

Unser Haupttransportmittel war unser Fahrrad und unsere Beine, nicht Mamis Auto oder irgendein organisierter Elternfahrdienst.

Aufgedrehte Kinder waren eben aufgedrehte Kinder, nicht hyperaktive. Besonders aufgedrehte Kinder waren Jungs und keine ADS Kinder. Sie bekamen in erster Linie Kakao und Nudeln und kein Ritalin.

Wegen Verletzungen die nicht mindestens genäht werden mussten ging niemand nach Hause bevor es dunkel wurde und der Spieltag vorbei war.

Wir bauten Baumhäuser ganz ohne SIMS Erfahrung.

Wir sahen um 3 Uhr morgens Boxkämpfe ohne FSK, dafür standen wir mit unseren Vätern extra auf. Trotzdem besuchten danach wir kein Antiagressionscamp und die Amokläufer unter uns waren trotzdem überschaubar. Bud Spencer hatte ebenfalls keine nennenswerte Auswirkung auf unser Aggressionsverhalten.

Hygiene war nicht unbedingt unsere Stärke vor allem bei den Jungs, dafür haben wir jetzt ein funktionierendes Immunsystem.

To be continued …. Jetzt seid Ihr dran.

Ergänzung:  Dieser Artikel ist eher als romantische Kindheitserinnerung gedacht, weniger im Sinne von „früher war alles besser“, obwohl irgendwie vielleicht doch.


Dieser Artikel erschien auf meinem Ursprungsblog bei wordpress.
Das hier sind die zugehörigen Kommentare von damals

28 GEDANKEN ZU “„WIR WAREN HELDEN“ – EINE HOMMAGE”


MARTIN 8. September 2011 um 17:55
Die Jungs , die nicht am Strassenfußball teilnehmen konnten weil sie zu schwach waren, waren oft die mit den ersten großen Stereoanlagen, sekbst gebaut aus verschieden zusammen geschacherten Komponenten , mit
super Sound, womit sie sich die Achtung ihrer Gleichaltrigen bald zurückgewannen. Sie kannten ihre Anlagen bis ins Kleinste und konnten sie sogar noch weiterentwickeln.
RENE 9. September 2011 um 19:15
Ja ja…die gute alte Zeit. Es war sicherlich auch nicht alles gut, schlimm ist jedoch, daß mal wieder niemand daraus gelernt, sondern ganz vieles sich ins genaue Gegenteil gewandelt hat…

Hatten „früher“ zum Beispiel Lehrer immer recht und wurden niemals angezweifelt (wenn er dies oder das getan hat, wird es schon seine Gründe gehabt haben)…da war ich höchstens selbst schuld. Heute dagegen ist das eigene Kind niemals an irgendetwas schuld…und im schlimmsten Fall wird auch noch ein Grund gefunden, der dem Lehrer nachhaltig schadet.

Nur eines von vielen Beispielen wo die „Mitte“, der Mittelweg, einfach verfehlt wurde.

Das Domestos heute nicht mehr der echt schon gefährliche Chemiecocktail ist, was es mal war, ist eine positive Entwicklung . Das es jedoch gleich wieder als mögliche „Bombenzutat“ herausstellt, geht auch schon wieder an der Realität vorbei… Wer die bauen will, findet auch alles andere…

Schöne neue Welt eben…!
FLATTERARTWORK 29. Dezember 2011 um 22:19
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ich weiß gar nicht, was ihr „alten“ alle habt. ich bin 1994 geboren und kann mich trotzdem weitgehend mit dem text identifizieren. ich finde, ihr sprecht viel zu sehr von den Kindern, die heute in der Stadt aufwachsen (und vllt auch schon 1994….), aber das zu generalisieren ist finde ich auch etwas enttäuschend. ich bin schließlich auch stolz darauf, eine richtige Kindheit gehabt zu haben. und selbst die, die früh eigene Rechner und gameboys hatten, haben sich bei weitem nicht so entwickelt wie ihr es beschreibt. in meiner Kindheit habe ich nahezu jeden tag mit meiner Nachbarin gespielt, die einen eigenen pc und einen gameboy hatte. und trotzdem haben wir jeden tag so lang gespielt , bis wir nach hause mussten. es mag ausnahmen geben, aber denkt mal über folgendes nach:
als ihr in den 70ern aufgewachsen seid und es niemandem etwas ausgemacht hat, wie ihr aussaht, als ihr nach hause kamt, haben sich da nicht auch eure Großeltern darüber gewundert, was ihr alles durftet?
insofern haben wir heute die gleiche Problematik. nur eben, dass heute nich mehr die generation Großeltern verwundert ist, sondern (dank des beschleunigten Lebens) ihr.
aber als Anhänger der „alten Liga“ an Kindern muss ich euch zustimmen: Kinder werden heute viel zu sehr beschützt, alles ist gleich gefährlich und führt zu schweren Problemen im Erwachsenendasein. Leider.


BLEEKER 29. Dezember 2011 um 22:31
Seltsam, die Menschen, die mit diesem Text angesprochen werden sollen, sind doch eben die, die mit 33 oder mehr Jahren nun die sind, die ihre Kinder gerade großziehen, nicht wahr?

Andererseits greift der Text durchaus Dinge auf, die heutzutage falsch laufen. Die Verabreichung von Ritalin und die übermäßige Hygiene machen Kinder in der Tat eher krank als gesund, die einfachste Lösung ist eben nicht immer die richtige, das müssen viele Menschen einsehen.

Ich für meinen Teil bin 19 Jahre alt (oder jung) und kann sagen, dass ich eben so eine Kindheit, wie sie im Text aufgeführt wird, hatte 😉 Und da war ich durchaus nicht der Einzige meiner Generation..


DANIEL 29. Dezember 2011 um 22:44
Wir fuhren mit dem Fahrrad ein paar Kilometer ins Nachbardorf um uns spontan mit Klassenkameraden zu treffen. Wenn sie nicht zu Hause waren, mussten wir halt wieder Heim radeln.

Nackte Frauen kannten wir von den Unterwäsche-Seiten aus dem Versandhauskatalog oder der Bravo und nicht aus dem Internet.

EINFACHK 29. Dezember 2011 um 23:00
Sehr schön! Ich bin im Großen ebenso aufgewachsen – trotz des 80er Jahrgangs. Mir fehlt nur noch das „wir haben Wecker auseinander genommen um sie anschließend einfach wieder (funktionstüchtig) zusammen zu bauen“ Das „wir bauen Baumhäuser am Fluss“ oder „ganze Forts im Weizenfeld“ zur Freude des Bauern und zur Freude der Eltern, wenn wir Milbengeplagt nach Hause kamen. Das „Nicht so schlimm: Dreck reinigt den Magen“ Man hat damals auch nicht geweint und geschrien um Aufmerksamkeit zu bekommen, weil man wusste, dass das sinnlos ist…. Ich könnte endlos weiter schreiben – Es gibt noch soviel mehr. Schön, dass es jemanden gibt, der resumiert. Danke dafür.
JÖRN 29. Dezember 2011 um 23:41
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Jaja, früher war alles besser. Heute sind alle Kinder verwöhnt, dick & sowieso alles Mist.

Leute, ernsthaft?!? Auch vor 1978 gab es verwöhnte Kinder, dicke Kinder und seltsame Eltern. Dass wir keinen Nintendo hatten, lag schlicht daran, dass die Kisten noch nicht erfunden waren. Meine Kinder haben heute auch Freunde, kriegen mal schlechte Noten und trinken aus einer Flasche. Nur viele Erwachsene haben anscheinend schon MIT Mitte dreißig erste Anzeichen von Vergangenheitsverklärung.


GERHARD FRISCH 30. Dezember 2011 um 01:19
ich kenne diese Zeit sehr gut und habe alle diese Zeiten miterlebt. In der Schule gab’s mit dem Lineal über die Vorfinger und keiner dachte an Klagen. Wir suchten Kartoffelkäfer und sammelten Komomille,Bucheckern und Kartoffel vom Feld. Wir klauten Aepfel vom Nachbars Garten und bekamen, falls erwischt eine Tracht Prügel und wenn es herauskam nochmals eine Portion von den Eltern. Wir liebten dieses Leben und Cowboy und Indianer war in. Ich denke noch oft an
diese Freiheiten zurueck, heute tun mir unsere Jugendlichen leid.
Gerhard Frisch


MARC 30. Dezember 2011 um 11:13
Ok, ich bin Baujahr 1984 aber es war auch zu dieser Zeit noch recht ähnlich 🙂 Kann natürlich daran liegen das ich ein einen kleinen Schwarzwalddorf augewchsen bin, da sind die Sitten ja noch etwas anders. Aber ansonsten super Text dem ich durchaus zustimme, soweit mich meine verschwommenen Jugenderinnerungen nicht täuschen 🙂
KATI PUNAN 30. Dezember 2011 um 11:45
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Ich bin erst 1986 geboren und finde doch, dass es im Großen und Ganzen genau meine Kindheit ist. Hängt wohl auch ein wenig damit zusammen, ob man in der Großstadt oder auf dem „Land“/Kleinstadt aufgewachsen ist. Ich würde auch heute noch in unserer Gegend meine Kinder zum Spielen rausschicken. Darf ich mich jetzt dazuzählen oder bin ich raus weil ich ein Kinder der 80er bin 🙂 Schöner Text und in vielen Teilen so wahr.
Obwohl man ja auch ein wenig dazu neigt, die eigene Kindheit zu romantisieren.


SINA 30. Dezember 2011 um 13:52
schöner text aber immer dieses genöle^^ und in 30 jahren wird jemand anderes einen gleichen text zu unserer heutigen zeit verfassen und mit ‚alter leute stimme‘ sagen: damals war alles besser. langweilig^^
die welt verändert sich, damit auch der altag der menschen und das leben überhaupt. so ist das nunmal.


WERNER 23. November 2012 um 07:42
Es ist natürlich die Romantik der eigenen Jugend die, auf die heutige Zeit blickend, auch für mich schöner war als die Gegenwart der Kinder heutzutage. Sicher schaut man auch meisst nur auf das Positive im Leben. So ist der Mensch.

Und doch schaue ich wehmütig auf meine Kindheit zurück, wenn ich wieder einmal von meiner Tochter höre ‚mir ist langweilig‘. Die Kinder haben nicht mehr soviel Experimentiergeist, Ideen, lassen sich (wie die Erwachsenen) vielfach vom Konsum, Elektronik berieseln und sind oft unfähig selber etwas zu entwickeln. Und das macht mich traurig.

Gewaltfilme, Telespiele, Computer, Elektronik bestimmen den Tag der Menschen heutzutage. Man ist der Sklave der Elektronik in vielen Dingen. Selbst Jugendliche bekommen schon Ängste wenn sie ohne Handy aus dem Haus gehen müssen weil es mal kaputt ist.

Aber irgendwann, wenn diese Kinder groß und älter sind, werden sie hoffentlich ebenso zurück schauen und sehen das sie vielleicht vieles Schöne verpasst haben. Auch das ist typisch menschlich. Jeder weiß alles besser und einige werden im Alter schlauer.

Es gab mehr ‚miteinander‘, Nachbarn, Freunde, Spaß. Keine ‚Checker‘ oder Sprücheklopfer die den Rambo auf Level 144 des nächsten Videospieles geschafft haben. Aber jeder hat seine schönen Erinnerungen. Und dieser Text erinnert mich an Meine. Danke dafür!


ADMIN 23. November 2012 um 08:30
Bei den Kindern von heute wird der Text den sie für ihre Kinder schreiben vermutlich ähnlich klingen: „Wir Kinder von 2000 sind Helden. Wir hatten nur ein iPhone und kein Tele-Implantant. Wir mussten uns von unseren Eltern zur Schule fahren lassen und hatten wurden nicht gebeamt. Wir mussten noch Playstation spielen und hatten kein Holodeck zu Hause. Wir mussten noch Essen aus der Natur runterwürgen und nicht das gute, saubere aus dem Labor. Wir spielten Ego-Shooter in 2D ohne Blut und durften erst ab 18 Auto fahren. usw.“ …. 🙂


CHRISTIANE 5. Februar 2013 um 03:54
dieser Kommentar zeigt es auf. So wird es kommen. . Romantik , Erinnerungen ,Familie, Gefühle, Innehalten, leise Worte…das alles wird es nicht mehr geben. So ist der Lauf der Dinge. Unabwendbar.


HILLI 30. April 2013 um 09:35
Bravo für deinen Beitrag! Du hast deutlich gemacht, dass sich die Zeiten ändern durch Erfindungen, Forschung, Entwicklund; aber der Mensch bleibt doch immer Mensch und wird immer mit etwas Wehmut und Romantik zurückblicken.
Ich bin Oma und fahre mein Enkelkind auch immer von A nach B, weil’s eben anders nicht geht oder zu umständlich und zeitraubend ist….aber den Tag, an dem „Beamen“ angesagt ist, werde ich wohl nicht mehr erleben… 😦


CHRISTIANE 5. Februar 2013 um 04:26
Ja, dieser Text erinnert mich auch total an meine Kinderheit. Langeweile war uns ein Fremdwort . Die Tage waren zu kurz um alles erobern zu können. Den Wald , die Felder und die Gassen unserer Stadt kannten wir besser als unser Zuhause. Freunde aus der Nachbarschaft gehörten zu unserer Familie und umgekehrt . Unsere Eltern waren nicht böse darüber. Im Gegenteil… sie lebten genauso. Jedenfalls habe ich es so in Erinnnerung. Es war eine sehr gute Zeit und eine sehr schöne Kindheit. ……….
Ich bin Jahrgang 1963 , meine Kinder sind 14 und 15 Jahre alt.
Bis zu deren ca. 10 Lebensjahr hatte ich es geschafft, ihnen diese Wertvorstellung weiterzugeben und wir hatten auch danach gelebt. Das ist jetzt vorbei. Sie gehen nur noch aus dem Haus um zur Schule zu gehen. Alles andere spielt sich am PC
oder in Streitereien ab. Mir tut das in der Seele weh.


ICE007 10. März 2014 um 18:25
Naja… 14 und 15 Jahre ist aber so ein Alter… ich glaube da sind alle Teenies unausstehlich?!
Wenn Du die nächsten zwei, drei Jahre durchstehst ohne das sie sich gegenseitig umgebracht haben, bist Du wieder aus dem Gröbsten raus! ^^
Sei tapfer! Denk dran: Wir waren Helden! 😉


SVEN 21. April 2013 um 13:03
Ich bin BJ70 udn bei uns gabs die Musik auch noch vom Tonband, Plattenspieler oder der Casette, auch gabs bei uns keine Iggeganlen downloads wir haben die musik von Schallplatten oder dem Radio aufgenommen und wenn der Nachbar Hobbyfunker war konnte es aich schonmal seindas man dann unfreiwillig seine unterhaltungen mit auf Band hatte da sich damals einige Frequenzen überlagerten.


HILLI 30. April 2013 um 09:53
Ich bin Oma, BJ 55, meine Tochter BJ 74 und meine Enkelin BJ 02; also 3 Genarationen Mädchen, die sich doch sehr ähneln, natürlich unter Berücksichtigung der Entwicklung und des Fortschritts.
Als ich den ersten Staubsauger sah, der Konfetti in sich rein sog, dachte ich an Zauberei… und es gibt noch viele wunderbare elektrische Geräte, die für die heutigen Kinder so selbstverständlich sind, wie eben auch das Chauffieren von der Schule zu Freunden, zum Reiten, Schwimmen, Sport etc.
Manchmal frage ich mich, wie wir und unsere Eltern das früher ausgehalten haben, einen Nachmittag lang n i c h t zu wissen, w o die Kinder sich gerade aufhielten. War die Welt bzw. der Mensch wirklich besser, dass wir nicht so viel Angst haben mussten?? Oder wird die Angst nur von den Medien so
hochgespielt??


DUCK 29. August 201 3 um 10:55
Und früher brauchten wir keine amerikanischen Krimi-Serien á la CSI oder Pornos. Unser „sex and crime“ Programm in den einzigen beiden Fernsehsendern die es gab, waren die Fa-Werbung (sex) und Aktenzeichen XY (crime).
COROLLA 12. November 2013 um 19:52
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Also, die Seite find ich super. Ich Bj. 61 kann nur schwärmen von dieser Freiheit die wir hatten.Ich bin jeden einzelnen Tag in den Schulferien bei unserer Oma auf dem Bauernhof aufgewachsen. Keinen einzigen Tag möcht ich missen,nicht nur der Freiheit wegen, wir konnten unsere Erfahrungen selbst sammeln. Wir merkten noch wenns brenzlig wird, oder wenn wir die Konzequenzen für unser Tun tragen mussten. Ich sage das war gut. Heut wird ein Kind für alles entschuldigt. Mein Kind tut so etwas nicht!!! Sie werden in Watte gepackt. Wie soll es lernen was richtig und falsch ist? Ich habe gelernt wo das Fleisch herkommt und was passiert damit es auf meinem Teller landet. Wenn du ein Suppenhuhn essen willst dann heisst es “ Kopf ab „. Und das Huhn wird ganz gegessen und wird nicht zur Hälfte wegeschmissen. Wir hatten nicht so viel aber wir haben das was wir hatten geschätzt. Ich denk manchmal wir leben im Überfluss. Ich musste auch Verantwortung tragen. Als mein Vater ein Halbes Jahr im Krankenhaus lag, musste ich(damals 8J. alt) auf meine Geschwister( 6,3 und 8 Mon.) aufpassen, meine Mutter musste schliesslich einmal die Woche ins Krankenhaus wegen der Wäsche. Wir haben es alle unbeschadet überlebt, denn jeder wusste jetzt zählts. Heute undenkbar.Heut werden die Kinder mit dem Auto bis zur Tür gebracht und dort wieder abgeholt. Alles ist so bequem geworden. Kein Wunder wir haben hyperaktive Kinder, sie sind körperlich nicht mehr ausgelastet.Heut dreht sich alles nur um das was du hast und deine Leistungen. Und wer kein Studium hat, ist nichts! Wer soll denn unsere Häuser bauen ? Machen das die Profs dann selber? Die Kinder heut tun mir Leid, Nur Leistungsdruck. Ich bin Oma und mein Enkelkind darf auch mal im Dreck manschen, so wie wir früher. Jetzt hör ich auf , sonst schreib ich morgen früh noch. Zum Abschluß noch : Wir konnten sein so wie wir sind und aus uns allen ist etwas geworden……..
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BERNIE RIEDL 11. Januar 2014 um 11:00
für diejenigen, die des Bayerischen mächtig sind, hat es Frau Gruber auf den Punkt gebracht:

SIEGFRIED FRENZEL 15. September 2014 um 07:57
Nun ja, die Frau Gruber hat den Beitrag „Wir waren Helden“ auch gelesen und ihn noch kräftig ausgewalzt. Zweitverwertung …


WOLFGANG 1. April 2014 um 12:13
Ja, wir waren Helden…
doch wie alles im Leben müssen wir das differenziert betrachten.
Früher gab es noch Familie. Diese wurde systematisch von verschiedenen Organen weitestgehend zerstört. Werte wie Zusammenhalt, Handschlag und daraus resultierende Ehre sind weitestgehend verschwunden.
Propagiert wird das ICH und den Zeigefinger immer schön rumgehen lassen.
Ich will dies, ich will das. Das sind die Geißeln der alles umspannenden Werbung, die uns Bedürfnisse schafft wo keine sind und uns schon lange in den Kopf, den Kühlschrank und auf den Teller schaut.
Kinder sind nicht mehr in Mode. Erst mal Leben wollen, Spaß haben und dann mit 35-40 ein Kind, vielleicht. Ist nix schlecht dran. Denk ich auch manchmal dran, ob das nicht auch ein besserer Weg gewesen wäre.
Aber wenn ich in mein Herz horche, kann mir kein Land der Welt das geben, was meine Kinder mir geben. Das kann jeder für sich entscheiden.
Beziehungen werden oftmals schnell wieder nach den ersten echten Problemen beendet oder sogar noch früher. Der Single ist nun an die Stelle der Familie getreten. Oder aber die sog. Patchwork-Familie. Ein Quell innerfamiliärer Themenbewältigung, die erst mal gestemmt werden muss.
Ein Gang durch die Supermarkt-Regale zeigt sehr genau an Hand der Angebote worauf sich die Wirtschaft schon lange eingeschossen hat. Viele viel Single-Gerichte, besonders kleine Verpackungen für max. 2 Personen. Alles muss schnell gemacht werden können. Selbst frische Sachen kochen dauert doch zu lange. Dose auf, Inhalt auf den Teller und in den Magen und weiter gehts mit Arbeit oder Spaß haben.

Ja, früher war Familie noch Familie. Es gab feste, gemeinsame Zeiten an denen man zu erscheinen hatte, ansonsten war man eher sich selbst überlassen. Man hatte Vertrauen in seine Kinder und musste wenig bis nichts kontrollieren, weil alles seinen Gang ging. Man konnte sich aufeinander verlassen. Nur in ganz seltenen Fällen, mussten unsere Eltern eingreifend wirken. Heute muss man schon aufpassen, dass man nicht öffentlich gemobbt und an den Pranger des Internets gestellt wird, wenn man mal unbequeme Dinge äußert. Dadurch, dass man alles presentiert bekommt und alle Meldungen national und international immer parat hat, entwickelt sich Angst. Angst vor Terror, Amokläufen, Kidnapper, Vergewaltiger und sonstiges Volk in einer Art und Weise, die unser Herz gefrieren lässt. Wer will schon, dass das seinem Sprössling wiederfährt.

Gerade wir Helden dürfen dann so was tolles wie „loslassen“ lernen und wieder in unser (Gott-)“Vertrauen“ kommen. Die eigene Angst über unsere Kinder zu besiegen ist ein weiterer Meilenstein um ihnen so eine unbeschwerte Kindheit zu ermöglichen, wie wir sie hatten. Dann haben wir auch jetzt noch die tolle Gelegenheit unser eigenes Leben ebenfalls trotz Kinder, (angst-)frei zu leben.
Das schaffen wir, denn wir sind Helden! 🙂
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WATTEKIND 10. August 2017 um 14:36
Das alles kann man nicht pauschalisieren. Ich bin Mitte der 90er geboren und hatte trotzdem eine Kindheit wie im Text beschrieben. Natürlich bis auf Dinge wie Farben voller Chemie und Sicherheitsverschlüsse.
Es kommt ganz einfach darauf an, wie die Eltern sind und ob die Großeltern mal darauf achten, ob ihre eigenen Kinder die Enkelkinder vernünftig erziehen!
Die technischen Geräte wie Computer, Playstation und Handys habt ihr doch erfunden. Ihr verteufelt Sachen, die ihr mit euren eigenen Händen geschaffen habt.

Nicht alle modernen Sachen sind so schlecht wie im Artikel dargestellt. Ohne Sicherheitsgurte wären mein Vater, meine Schwester und ich vor 15 Jahren bei einem schweren Autounfall gestorben. Meine Mutter hätte meinen Bruder alleine erziehen müssen und stünde vor dem finanziellen Ruin.
Wer Sicherheitsgurte verteufelt, soll darüber mal mit Menschen reden, die ihre Lieben bei Verkehrsunfällen verloren haben.

Ach, eins möchte ich noch den Generationen von vor 1978 sagen, die eine ach so tolle Kindheit hatten:
Vielen Dank dafür, dass ihr den Planeten Erde zerstört habt und meiner Generation und den darauffolgenden eine Welt voller Probleme übergibt. Die verstopften Straßen, Umweltprobleme und politischen Differenzen zwischen verschiedenen Staaten sowie Folgen von diversen Kriegen haben wir alleine euch zu verdanken.

Ihr hattet eine schöne Kindheit und wir haben eine katastrophale Zukunft, deren Ursache nicht unsere Schuld ist. Dankeschön!


STEFAN RAMMLER 9. Oktober 2017 um 07:49

Es wurde überall geraucht, im Restaurant, im Büro, im Zug oder sogar in Kinos. Trotzdem liegen wir heute nicht im Sauerstoffzelt durch den bösen Passivrauch.

Unsere ersten Computerspiele waren einfache Punkte und Striche, aber wir hatte mindestens soviel Spaß damit wie ihr heute mit eurer 3D Grafik.

Ach ja – 3D… In den Kinos gab es keine 3D-Filme, für die man eine Brille kaufen und Aufpreis zahlen musste. Trotzdem war Kino ein Erlebnis, weil man zu Hause nur eine kleine Glotze im 4:3 Format hatte und keinen Flachbildschirm mit 2m Bilddiagonale.

In Fernsehshows gab es nicht mindestens eine halbe Million (Mark) zu gewinnen. Manchmal gab es auch nur ein Küchengerät und eine Reise in den Bayrischen Wald.

Es gab keine 24 Stunden Dauerberieselung durch Kika, sondern höchstens 1-2 Stunden Kinderprogramm. Den Rest der Zeit musste man sich anders beschäftigen.

„Wir waren Helden“

Ein Gedanke zu „„Wir waren Helden“

  1. Ich bin Bj. 1960, lebte mit meiner Familie am Stadtrand, daneben nur Felder und eine Sandstraße für
    den Weg nach Hause.
    Die Winter waren noch Winter mit viel Schnee, oft schon im Oktober. Und wir hatten oft Verwehungen
    mit gut 1,5 Metern, dazu noch Sturm mit bis zu 100 kmh, Schirme nutzten bei Regen auch nichts und
    die 3 km in die Schule und zurück wurde noch von einem ewig lange durch Schranken gesperrten
    Bahnübergang vermiest.

    Wir kamen durchgefroren und waschelnass in die Schule oder nach Hause, waren aber kaum krank.
    Meist nach einem Essen und der Aufgabe, oft aber schon vorher, sind wir dann in die Wildnis und
    trafen Freunde, spielten Fußball, erkundeten alte Ruinen und Verliese tief unter der Erde und
    niemand wusste, wo wir überhaupt waren.

    Wir lieferten uns Steinschlachten über einen 6 Meter hohen Bahndamm, auf jeder Seite standen
    3 oder 4 Burschen, keiner konnte die auf der anderen Seite sehen und wir benutzten die Steine
    von den Geleisen. Man musste nur aufpassen, wenn gleichzeitig mehrere Steine flogen und
    ausweichen. Getroffen wurde nie jemand oder gar verletzt.

    Wir fischten, machten Lagerfeuer, gruben Erdäpfel aus und haben die dann gebraten auf
    Holzspiessen, natürlich haben die geschmeckt.

    Im Winter haben wir mit Ästen, die einem Hockeyschläger ähnelten und einem aus Gummi
    gebasteltem Puck auf zugefrorenen Teichen gespielt, manchmal auch am Rand eingebrochen.
    Eislaufschuhe gab es nicht, aber mit 4 Schrauben gab es die Eisen, die man auf die starken
    Schuhe festschrauben konnte.

    Den ersten Fernseher, schwarz/weiß hatten wir 1969, die Mondlandung haben wir gemeinsam mit
    Nachbarn und Freunden gesehen, oft mit viel Ameisen am Bildschirm und die Antenne war eine
    sogenannte Libelle.

    Das erste Vierteltelefon gab es in unserer Strasse mit 7 Häusern erst 1973, natürlich ständig besetzt
    von der Nachbarin. Sonst musste man einen Arzt von der Telefonzelle, 1 km entfernt am Bahnhof rufen,
    falls die überhaupt funktionierte oder nicht von ausländischen Münzen blockiert war.

    Da ich eine Lehre als Nachrichtenelektroniker begann und noch das Wählsystem 48 erlernte, wusste
    ich auch bald, wie man bei besetzter Leitung die Nachbarin hinaus schmeissen konnte.
    Also schnell mal ein 2 mm Loch an bestimmter Stelle des verplomten Beikasten gebohrt, abgehoben
    und mit einer Nadel dann eines der beiden Relais von außen gedrückt – flugs war das Telefon bereit.

    In Jugendjahren dann Lichtorgeln gebastelt, einmal eine „Watschn“ vom Strom bekommen und
    gelernt, ein Blaulicht der Gendarmerie vom Dachträger schraubte ein Freund vom Dachträger des
    VW Golf ab, das wurde dann in der Heimdisco verwendet.

    Ach, was waren wir nur für ein Schurkenpack. Aber Schäden haben wir nie angerichtet…

    Es gäbe ja noch viel zu erzählen, jedenfalls waren wir nie unzufrieden mit dem, was wir hatten, was
    wir zu Essen bekamen.
    Zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass wir mit viel Schmalzbrot verköstigt wurden, auch in
    der Schule als Jause, denn Butter oder Wurst und Käse konnte man sich nicht leicht leisten.

    Es gab auch keine dicken Kinder in der Schule…

    Jedenfalls hatte ich eine schöne Kindheit!

    Alles Gute an Alle!

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