Das sogenannte Pareto-Prinzip folgt einer einfachen Entdeckung des berühmten Ökonomen: 80% des Grundbesitzes gehören 20% der Bevölkerung. Also sehr viel für sehr wenige. Bei genauerer Untersuchung entdeckte er darauf hin die Pareto-Verteilung. 80/20 schien ein universelles Gesetz zu sein. 20% der Vertriebsmitarbeiter in einem Unternehmen sind für 80% des Umsatzes verantwortlich. Mit 20% Aufwand lassen sich oft 80% einer Aufgabe erledigen, während man für die restlichen 20% eben 80% Aufwand braucht um es perfekt zu machen. Perfektionismus scheint aufwändig zu sein. Hier findest Du noch ein kurzes Doodle auf dem YouTube Kanal dazu. Soviel als Anregung dazu. Das Internet ist voll mit mehr oder weniger treffenden Ausführungen dazu und der ewigen Diskussion, ob es wirklich 80/20 oder nicht vielleicht doch 82/18 sind. Hier soll es mehr um die praktische Anwendung in unserem Kontext gehen.
Dafür muss man das ganze Pareto-Prinzip nur auf eine einfache Formel herunter brechen: Mit einem relativ geringen Aufwand lässt sich der größte Teil von vielen Aufgaben erledigen. Was sind jeweils diese 20%?
Wenn du, wie ich, Teilzeit an deinem Projekt arbeitest, ist diese Regel Gold wert. Perfektion braucht schlichtweg zu viel Zeit um brauchbare Ergebnisse zu erzielen. Wobei durchaus angezweifelt werden kann, dass das was manche Perfektionisten produzieren wirklich so viel besser ist, als die 80% Resultate eines guten Pareto-Jüngers. Die dieser aber in einem Fünftel der Zeit hinzaubert. Und dabei auch immer besser wird, diese 20% effektiv einzusetzen.
Es gibt da diese alte Geschichte von zwei Gruppen die Krüge töpferten. Es gab einen Wettbewerb, über 30 Tage, wer den besten, schönsten Krug töpfern würde. Die eine Gruppe hatte die Aufgabe, die kompletten 30 Tage darauf zu verwenden, den perfekten Krug zu töpfern. Während die zweite Gruppe den Auftrag bekam, jeden Tag einen Krug zu erzeugen, also 30 Krüge insgesamt. Dieser Wettkampf hat wohl wirklich im Rahmen einer Studie stattgefunden. Wer gewonnen hat? Alle Krüge, die auf den ersten Plätzen waren, kamen aus der zweiten Gruppe.
In unserem Kontext könnte es bedeuten, 30 Videos für deinen YouTube Kanal zu produzieren, statt zu versuchen das eine perfekte Video zu erzeugen. Besser wirst du von alleine und alleine durch praktizieren. Natürlich sollen die Videos nicht völliger Schrott sein, 20% eben. Analog gilt das natürlich auch für Blog-Artikel, Social Media Posts usw. Produktiv sein geht vor perfekt sein. Finde heraus, was jeweils die 20% Aufwand sind, mit denen du die 80% Ergebnis erzielst.
Es gibt noch unendlich viele Beispiele und Anwendungen dafür. Tim Ferris beschreibt das auch in seinem Bestseller „Die 4-Stunden Woche“ 20% seiner damaligen Kunden erzeugten 80% des Umsatzes. Während er sich 80% der Zeit mit Kunden herumschlagen musste, die nur für 20% des Umsatzes verantwortlich waren. Eine Statistik, die vermutlich viele Kaufleute bestätigen würden. Seine Konsequenz? Er kündigte den 80% Nervensägen und konzentrierte sich auf die 20%.
Natürlich greift das Prinzip nicht immer. Bei einem chirurgischen Eingriff würde ich dann doch lieber auf einen Perfektionisten bestehen. Aber mit ein bisschen gesundem Menschenverstand lässt sich das schon herausfinden, wann 80/20 eine gute Idee sind und wann nicht. Zum Beispiel hier: 20% deiner täglichen Tätigkeiten bringen dich vorwärts und erzeugen 80% deiner angestrebten Resultate. Die restlichen 80% Beschäftigung erzielen nur 20% Ergebnisse – Welche Tätigkeit gehört in welche Gruppe?